Die Geschichte des Tunnelhäuschens


Das Baudenkmal Tunnelhäuschen wurde 1912 erbaut und prägt seither den Bahnhofsvorplatz der Hansestadt Stendal an seiner Ostseite. Es gehört zur Aura des Bahnhofsvorplatzes, dessen Historie und zur Erinnerungskultur der Bewohner der Hansestadt Stendal.




Baugeschichte und Baubeschreibung


Die Eröffnung des Fußgängertunnels von der Stendaler Bahnhofsseite auf die Seite des Stadtteils Röxe fand am 5. November 1912 statt. Das rechteckige Schachthäuschen (7,14 m lang – 2,85 m breit- Traufhöhe bis ca. 2,80 m) über der Treppe ist ein eingeschossiger Fachwerkbau mit einem Walmdach, eingedeckt mit naturroten Biberschwanz Ziegeln. Prägendes Architektur-Element an den Längsseiten sind die am Historismus orientierten weißen Holzsprossenfenster. Der Entwurf stammt von Stadtbaurat Krüger 1911:



Die Eingangsseite nach Norden ist heute offen, ursprünglich waren hier auch seitlich Holzsprossenfenster angeordnet (siehe Abb. 5) und mittig eine zweiflügelige Pendeltür.



Das bauzeitliche Entlüftungstürmchen auf dem Dachfirst wurde im Laufe der Zeit zurück gebaut. Unter den Deckenbalken ist eine horizontale Holzverschalung angeordnet.

Das Häuschen ist ein Baudenkmal.

2022 wurde nach der Verfüllung der Treppenanlage und des Tunneldurchgangs ein neuer Bodenbelag in das Tunnelhäuschen eingebaut, höhengleich mit dem Platzniveau an der Eingangsseite, bestehend aus den alten Naturstein-Trittstufen und Naturstein-Kleinpflaster.



Seit Februrar 2023 ist die Eingangsseite zum Häuschen mit Spanplatten verschlossen.



Bauzustand

Eine Bestandsaufnahme welche im Jahre 2021 durchgeführt wurde, ergab, dass trotz der jahrzehntelangen Vernachlässigung der Gebäudesubstanz der Bauzustand des Häuschens gut sanierungsfähig ist. Der Dachstuhl ist statisch und vom Holzzustand in Ordnung. Die Dacheindeckung ist dicht. Die Holzschwellen der Fachwerkkonstruktion liegen oberhalb der Spritzwasserzone, der konstruktive Holzschutz ist durch den umlaufenden Dachüberstand von Anbeginn an gewährleistet gewesen. So müssen nur in Teilbereichen der Fachwerkkonstruktion Auswechselungen vorgenommen werden, an Stielen, Streben und Fußbändern sind Instandsetzungsmaßnahmen nach Angabe der Statik erforderlich. Die Ziegelausfachungen sind optisch durch abbröckelnden Außenputz geprägt. Die Fensterarchitektur ist weitgehend mit Spanplatten vernagelt, die Holzsprossenfenster erscheinen weitgehend erneuerungsbedürftig. Der Bodenbelag im Häuschen ist neu und hochwertig im Material.


Nun liegt es an uns das Tunnelhäuschen vor dem Abriss zu retten! Helfen Sie mit!